Konzept

Schmerzen sind lebenswichtig, denn sie warnen uns vor krankhaften Veränderungen unseres Körpers, aber auch vor schädlichen Reizen von außen. So suchen mehr als die Hälfte aller Menschen einen Arzt oder Therapeuten aufgrund von Schmerzen auf. Die empfundene Schmerzstärke ist jedoch nicht nur vom Ausmaß des schädigenden Reizes abhängig.

Die Schmerzempfindung kann bei gleichem Gewebeschaden stark variieren. Besonders stark werden Schmerzen zum Beispiel empfunden, wenn bereits vor der Reizung eine große Angst vor Schmerzen besteht oder der Schmerz mit einer starken Bedrohung der Gesundheit verbunden wird.

Bei chronischen Schmerzen hat der Schmerz seine Warnfunktion jedoch verloren und somit besteht ein Schmerz ohne Funktion. Der chronische Schmerz beeinflusst aber nicht nur das körperliche Befinden des betroffenen Menschen, sondern hat auch Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit, die Kommunikation mit anderen Menschen, das Bewegungsvermögen, den Schlaf und die Stimmung. Andererseits wird der Schmerz in seiner Intensität und Bedrohlichkeit immer stärker, um so mehr das Leben der betroffenen Menschen an anregenden Reizen verarmt. Der Schmerz nimmt dann einen immer größeren Anteil im Leben ein.

In den Industrieländern leiden etwa 17% der Menschen an chronischen Schmerzen, also Schmerzen, welche seit mehr als 6 Monaten bestehen, oder immer wieder kommen (z.B. Migräne oder Clusterkopfschmerzen).

Obwohl es so viele Schmerzpatienten gibt, haben sich die Behandlungserfolge von Einzeltherapien in den letzten Jahren nicht verbessert. Behandlungserfolge werden nur dann eintreten, wenn der Schmerzpatient mit seinen körperlichen Befunden auch in seinem psychosozialen Umfeld gesehen und behandelt wird. Schmerzen können weder auf Röntgenbilder, noch in CT- oder MRT-Befunden diagnostiziert werden.

Für eine Schmerzanalyse muss deshalb neben der körperlichen Untersuchung die Krankengeschichte und die Auswirkung der Schmerzerkrankung auf Ihr gesamtes Leben berücksichtigt werden. Vor einem ersten Besuch in meiner Praxis werden Sie deshalb gebeten den Deutschen Schmerzfragebogen online auszufüllen. Für die Erstuntersuchung sollten Sie etwa 60 bis 90 Minuten einplanen.

Danach werden wir realistische Behandlungsziele vereinbaren und einen Therapieplan gemeinsam erstellen. Dieser wird neben medikamentösen Therapien auch übende und entspannende Behandlungsverfahren, Physiotherapie, Ergotherapie oder psychologische und psychosomatische Therapien einschließen. Als spezielles Therapieverfahren biete ich in der Praxis Biofeedback an.